Gudrun Hausch

deutsche Judoka

Erfolge/Funktion:

1990 Vizeeuropameisterin

1991 Dritte Europameisterschaft

* 23. August 1969

Internationales Sportarchiv 29/1992 vom 6. Juli 1992 (lu)

Erfolge sind meist das Resultat eines detailliert und lange vorher entworfenen Trainingsplans, den der Sportler hart und penibel durchgezogen hat. Gudrun Hausch sähe sich bei dieser Trainingsauffassung jedoch in der Rolle des unzureichenden Athleten, der auf die Eigenbeobachtung als bestes Mittel zur Leistungssteigerung verzichtet. Sie vollzieht ihr Training in kleinen, überschaubaren Einheiten, aus denen sie unmittelbaren Fortschritt erzielen muß. Bleibt er aus, stellt sie um. So verschafft sie sich Raum zum Lavieren und Verbessern. Denn letztlich, so erklärt sie, sei es unsinnig, den Körper mit falsch verstandenem Ehrgeiz und meist auch noch aus Unwissenheit zu überlasten. Sie kennt die Grenze zur Ineffektivität und die Bedeutung des Maßhaltens. Ihre Richtlinie ist ihr Körper, und der ist ihr vertraut, denn als Studentin der Pharmazie ist sie über die physischen Bedingungen bestens unterrichtet. Selbst ihrem Arzt erlaubte sie nach einer schweren Verletzung, die ihr beinahe die Olympiateilnahme gekostet hätte, nicht jede Therapie. Sie läßt sich nicht viel reinreden in ihren Sport und geht ihren persönlichen Weg.

Eine Ausnahme bildet lediglich ihr Trainer Gunter Bischof, der schon Marc Meiling auf Weltniveau brachte. Auf ihn ...